Taschen selber nähen, Verarbeitungstipps
i-Tipp 6216 Ethno-Tasche und 6241 Picknick-Tasche:
Hier finden Sie Tipps zur Materialauswahl, zum praktischen Innenleben, zur Ausformung und Endverarbeitung Ihrer Tasche. Die Anleitung zu den Taschen finden Sie in der Inspiration 62.
Taschen kann man eigentlich nie genug haben, die richtige zu finden ist aber manchmal schwer. Deshalb beginnen immer mehr, das Lieblingsstück selbst zu designen. Ein paar Tricks zum guten Gelingen lesen Sie hier.
Material
Die Materialauswahl ist riesig, vom Leder über Dekostoffe bis hin zum Patchworkstoff ist alles möglich. In der Regel sollen Taschen etwas Stand haben, denn wenn sie zu weich sind und die Tasche dann irgendwo liegt und offen ist, tritt gleich der ganze Inhalt zutage. Wer stabileres Leder oder Kunstleder verarbeitet, kommt bis zu einer mittleren Grösse ohne Verstärkung aus, wie unsere Tasche im Ethno-Look aus der Inspiration 62.
Dünnere Stoffe werden am besten mit aufbügelbarem Wattevlies, wie bei der Picknick-Tasche (ebenfalls aus der Inspiration 62) oder mit Decovil für beispielsweise eine Clutch verstärkt. Mit Wattevlies entsteht eine weichere unregelmässigere Optik als mit Decovil, letzteres eignet sich hervorragend für einen cleanen Look.
Die Anleitungen zu den hier gezeigten Taschen finden Sie in der Inspiration 62, die Clutch in Heft 53.
Die Innenausstattung bietet den Komfort der Tasche. Bei der Gestaltung entscheiden Ihre persönlichen Vorlieben über Sinn und Zweck.
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Hellere, nicht zu unruhig gemusterte Stoffe lassen den Inhalt leichter finden.
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Sollen Handy, Kosmetikartikel, Parkschein, Kugelschreiber und dergleichen stets praktisch zu entnehmen sein bietet sich diese Inneneinteilung (Zeichnung) an. Sinnvoll ist auch ein fest installierter Ring, beispielsweite an der vorderen Seitennaht, an dem der Karabiner Ihres Schlüssels eingehängt werden kann.
Legende Zeichnung:
Feld A wird an die Taschenvorderseite genäht, B an die Taschenrückseite. 1 bietet Platz für Park- oder Fahrkarten, 2 für den Kugelschreiber, 3 fürs Handy und 4 für allerlei wie zum Beispiel Kosmetika.
Ausformen
Auch bei Leder und Kunstleder können Nahtzugaben auseinander gebügelt werden. Bügeln Sie dabei stets von links und decken Sie die Kunststoffschicht mit einem Bügeltuch ab. Testen Sie die Temperatur an einem Rest.
Bei festerem Leder kann man statt zu bügeln auch hämmern. Legen Sie die zu bearbeitende Naht auf eine glatte, saubere Unterlage und hämmern Sie die Zugaben mit wenigen kräftigen Hieben abschnittsweise auseinander.
Bei offenen Taschen wie der Picknick-Tasche stellt sich die Frage ob die Seitenteile sich nach aussen oder innen legen sollten. Nach aussen legen sich die Seitenteile von alleine, wer die Tasche schmaler wirken lassen möchte, steppt die Oberkanten von Taschenfrontseiten und Seitenteilen ein Stück weit, oder bis etwa 5 mm vor der unteren Ecke, aufeinander. Seitenteile nach innen falten und gegebenenfalls einen Falz einbügeln.
Der Taschenboden kann mit einem Karton ausgelegt werden, der zwischen Oberstoff und Futter einfach eingelegt wird. Soll die Tasche waschbar sein empfiehlt sich Decovil aufzubügeln. Noch mehr Bodenständigkeit werden mit zwei Lagen Decovil erreicht, einfach übereinanderbügeln.
Und jetzt viel Spass beim Umsetzen!