Medienmitteilungen

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2021

Preis der Thurgauer Wirtschaft 2022 geht an Nähmaschinenhersteller BERNINA

Das Traditionsunternehmen BERNINA aus Steckborn erhält den Motivationspreis der Thurgauer Wirtschaft 2022. Seit über 125 Jahren und mittlerweile in fünfter Generation geprägt durch die Inhaberfamilie Ueltschi, steht BERNINA gleichzeitig für Tradition und Moderne. Die weltbekannten Produkte sind ein Synonym für Schweizer Präzision und widerspiegeln die Innovationsfähigkeit eines Unternehmens, das bis heute im Thurgau entwickelt und konstruiert.

Viele Schweizerinnen und Schweizer verbinden das Bild einer Nähmaschine im elterlichen Heim bewusst oder unbewusst mit einem Produkt aus dem Hause BERNINA. Der Markenname ist aber weit über unsere Landesgrenzen hinaus bekannt: BERNINA Nähmaschinen gehören zu den Objekten, welche das Image der Schweiz als Produzentin und Exporteurin von technischen Spitzenprodukten geprägt haben. Die BERNINA International AG beliefert global Geschäftskunden in 80 Märkten. Über ein Netzwerk selbständiger Händler gelangen die Produkte zu den Kundinnen und Kunden, welche für ihr Hobby – das Nähen, Sticken oder Quilten – auf Qualitätsprodukte mit dem Label „Swiss Engineering“ zählen. „Für uns stehen die gestalterischen Ideen unserer Kundinnen im Zentrum“, sagt Firmeninhaber Hanspeter Ueltschi, der Urenkel des Firmengründers. „Unser Ziel ist es, mit benutzerfreundlichen Produkten und neuen Funktionen den kreativen Spielraum beim textilen Gestalten zu erweitern“.
 

Mechanik und Touchscreen kombiniert

Eine Eigenart, die BERNINA seit der Gründung des Unternehmens im Jahre 1893 durch Karl Friedrich Gegauf auszeichnet, ist die Fähigkeit oder der Wille, permanent in die Weiterentwicklung der eigenen Produkte zu investieren. Damit schaffte es das Unternehmen, bis heute in der Welt der Nähmaschinen- und Textiltechnik ganz vorne mitzuspielen. Wenn man die Palette an Näh-, Quilt- und Stickmaschinen sowie Overlockern genauer betrachtet, stellt man schnell fest, dass Nadel und Faden zwar geblieben sind, aber die Geräte ihr rein mechanisches Gewand abgelegt haben. Die Kombination mit Touchbildschirmen und integrierter Software zeigt, welches Potential in der neuesten Generation der Produkte liegt. Mit hauseigener Sticksoftware können Sujets selber auf dem Tablet oder PC entworfen und direkt an die eigene Maschine übertragen werden.

Fünf Generationen prägen BERNINA

Unzertrennbar ist BERNINA mit der Thurgauer Wirtschaftsgeschichte verbunden. Seit langem prägt das Unternehmen das Ortsbild von Steckborn, wo bis heute der Hauptsitz ist. 1932 lancierte Fritz Gegauf, der Sohn des Firmengründers, die erste Haushaltsnähmaschine mit Namen «Bernina». Der Name stammt vom Piz Bernina im Kanton Graubünden, dem einzigen Viertausender der Ostalpen. Das Modell war so erfolgreich, dass das Unternehmen den Namen änderte und statt Fritz Gegauf AG bald BERNINA hiess. Mit Odette Gegauf-Ueltschi übernahm 1965 die Enkelin des Gründers die Führung von BERNINA. Sie stand bis 1988 an der Spitze des Unternehmens und war somit eine der ersten Frauen, die den Werkplatz Thurgau in einer Führungsfunktion mitprägten. Unter ihrem Sohn Hanspeter Ueltschi wurde das Computer-Zeitalter bei BERNINA eingeläutet. Zudem fand unter seiner Ägide der Ausbau des US-amerikanischen Marktes statt. Heute erwirtschaftet die BERNINA Textilgruppe rund 2/3 des Konzernumsatzes in den USA.
 
In den letzten Jahren konnte BERNINA den Umsatz kontinuierlich steigern, im vergangenen Jahr zum vierten Mal in Folge – von CHF 223 Mio. im Jahr 2019 auf 244 Mio. «Auch für das laufende Jahr können wir eine positive Erwartung aussprechen», sagt Hanspeter Ueltschi. Attraktive neue Produkte, darunter eine mit Swarovski-Kristallen besetzte Crystal Edition, und der Nähtrend im Zuge der Corona-Pandemie sorgen für eine anhaltend hohe Nachfrage.

2008 trat Ueltschi als Firmenchef zurück und übergab das Amt an Claude Dreyer, der Ende Juli 2021 in den Ruhestand trat. Seit 1. August 2021 leitet mit Kai Hillebrandt ein Manager mit niederländischen Wurzeln und langjähriger Erfahrung in der Consumer-Electronics-Branche die BERNINA International AG. Der langjährige Patron Hanspeter Ueltschi zieht weiterhin als Verwaltungsratspräsident die Fäden.
Mit dem Wechsel in der Geschäftsleitung wurde auch der Generationenwechsel bei der Inhaberfamilie eingeleitet: Die Kinder von Hanspeter Ueltschi sind in das Management-Team eingetreten. Katharina und Philipp Ueltschi werden die Zukunft des Thurgauer Traditionsbetriebs prägen.

Bekenntnis zum Standort Thurgau

Für die Jury des «Thurgauer Apfels» erfüllt die Bernina International AG wie nur wenige Unternehmen kombiniert die Auswahlkriterien wie wirtschaftliche Bedeutung für den Kanton, Bekenntnis zum Standort, Strahlkraft über die Grenzen hinaus sowie Innovationskraft und Nachhaltigkeit. Obwohl heutzutage viele Anbieter von Geräten oft im Ausland produzieren und nur noch der Vertrieb in der Schweiz seinen Sitz hat, ist BERNINA dem Thurgau immer treu geblieben und hat lokal Arbeits- sowie Ausbildungsplätze gefördert. Zudem leistet das Unternehmen einen Beitrag zur Nachhaltigkeit, indem die Produkte repariert und Einzelteile ausgetauscht werden können.

Der «Thurgauer Apfel» - Motivationspreis der Thurgauer Wirtschaft

Der «Thurgauer Apfel» als Motivationspreis der Thurgauer Wirtschaft wird von vier Partnern getragen – der Industrie- und Handelskammer Thurgau, dem Thurgauer Gewerbeverband, der Thurgauer Kantonalbank sowie dem Departement für Inneres und Volkswirtschaft des Kantons Thurgau. Der Preis wurde im Jahr 1999 erstmals verliehen.
Die Jury besteht aus neun Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik. Der Preisträger erhält eine an die Region angelehnte Trophäe, den so genannten «Thurgauer Apfel», sowie einen Barbetrag von 10'000 Franken. Mit dem Preis werden Unternehmen oder Unternehmensgruppen, Gemeinden, Verbände und andere Organisationen sowie in Ausnahmefällen einzelne Personen mit herausragenden Leistungen für den Wirtschaftsstandort Thurgau ausgezeichnet. Die Preisverleihung findet jeweils in der ersten Hälfte des folgenden Jahres statt.