Medienmitteilungen

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2022

Hoch hinaus! Katharina Ueltschi erklimmt den Piz Bernina

Der Name BERNINA steht rund um die Welt für Nähmaschinen von herausragender Qualität. In der Schweiz teilt sich unsere Marke die Berühmtheit mit dem Piz Bernina, dem höchsten Berg des Kantons Graubünden. Diesen Berg hat Katharina Ueltschi, die Tochter von BERNINA Firmeninhaber Hanspeter Ueltschi, nun bestiegen.

Der Piz Bernina ist keine leichte Hochtour. Unter Alpinisten galt er lange als unbezwingbar. Erst 1850 erkletterte eine Seilschaft unter Lebensgefahr den Gipfel. Johann Wilhelm Fortunat Coaz, der die Gruppe anführte, schrieb ins Tagebuch: «Um 6.00 abends standen wir auf der ersehnten erhabenen Spitze auf reinem von keinem menschlichen Wesen betretenen Boden, auf dem höchsten Punkt des Kantons. Ernste Gefühle ergriffen uns.»
 
Nun also wagt sich Katharina Ueltschi auf diesen Viertausender. Wie ihr Bruder Philipp, der in Steckborn die digitale Transformation vorantreibt, ist Katharina Ueltschi Mitglied der BERNINA Geschäftsleitung. Sie leitet den BERNINA Vertrieb in Singapur.

Katharina ist in Form, war mehrmals wöchentlich laufen und hat ein Gletscher- und Klettertraining absolviert. Die Motivation ist gross. Katharina tritt in die Fussstapfen ihrer Mutter und Grossmutter, die beide auf dem Gipfel standen: Blick ins Familienalbum: Bereits Odette Ueltschi, die Grossmutter von Katharina Ueltschi, stand auf dem Piz Bernina.

Trotzdem bleibt eine Unsicherheit: Katharina hat wenig alpinistische Erfahrung. Ihr Training in Singapur fand auf Meereshöhe statt.

Ein Blick zurück

Wie kam es zur Verbindung zwischen dem bekannten Engadiner Gipfel und der ebenso bekannten Nähmaschinenfirma?
Gegründet wurde die Firma BERNINA im Jahr 1893 durch Karl Friedrich Gegauf, den Erfinder der Hohlsaumnähmaschine. Sie hiess damals schlicht «Gebrüder Gegauf». Die Maschinen waren schmucklos und wurden an eine gewerbliche Kundschaft in der florierenden Textilindustrie verkauft. Nach Karl Friedrichs Tod übernahm Sohn Fritz mit Unterstützung seines Bruders Gustav die Leitung des Unternehmens. Dieses wurde in «Gegauf’s Söhne» umbenannt.
 
In den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg geriet die Firma in Schieflage. Die Weltwirtschaftskrise und die Umwälzungen der Textilindustrie stellten das Geschäftsmodell in Frage. Hohlsäume waren nicht mehr en vogue. In dieser Notlage entwickelte Fritz zusammen mit einem St. Galler Ingenieur eine Haushaltsnähmaschine, die «Klasse 105». Für die Vermarktung dieser Maschine brauchte es einen Namen. Fritz, der seinen Urlaub oft im Kanton Graubünden verbrachte, liess sich vom Bergpanorama inspirieren und wählte den Namen BERNINA. Dieser sollte für Schweizer Qualität, Robustheit und Gipfelleistungen stehen.

Eine Grenzerfahrung

Für Katharina Ueltschi, Fritz’ Urenkelin, bedeutet der Piz Bernina nun eine grosse körperliche und mentale Anstrengung. Via Persgletscher und Fortezzagrat gelangt sie auf das Gletscherplateau der Bellavista, vorbei an Gletscherspalten und Eisabbrüchen. Nach einem Zwischenstopp im Rifugio Marco e Rosa wird der Aufstieg zur Grenzerfahrung. Die Route führt über den Gletscher und einen steilen Firnhang hoch bis zum ersten Felsen des Spallagrats. Katharina kämpft mit der Höhe und der Müdigkeit. Ängste kommen auf. «Mein Leben zieht wie ein Film an mir vorbei.» Auf dem schmalen Firngrat muss sie sich überwinden, setzt Schritt für Schritt, den Blick fest auf die Schuhe gerichtet, nicht links und nicht rechts. Es sind schwierige Minuten. Katharina will abbrechen, ist am Anschlag. Und schafft es dann doch. Sie bezwingt den Piz Bernina.

Fotos und Video: @myswitzerland